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Kairouan

Kairouan in Tunesien

Kairouan

Diese Stadt liegt 50 km landeinwärts von Sousse und ist nach Mekka, Medina und Jerusalem die viertwichtigste Stadt im Islam. 670 n. Chr. wurde sie von einem Anhänger Mohammeds des Propheten erbaut. Dieser hatte viele unterschiedliche wundersame Erscheinungen und somit steht Kairouan an einer Stelle, wo er eine Quelle entspringen sah. Man sagt auch, dass 7 Besuche in dieser Stadt für eine Fahrt nach Mekka stehen. 

Jeden Tag außer Freitag darf der Vorhof der Großen Moschee auch von nicht gläubigen Besuchern besucht werden. Dieser soll an den heiligen Tagen bis zu 200.000 Gläubige und Pilger aufnehmen können und obwohl es viele andere Moscheen gibt, ist dieGroße Moschee die heiligste Stätte für die Tunesier. Ein Säulenwald aus römischen, byzantinischen und arabischen Säulen trägt den Gebetsraum. Dem 9. Jhdt. wird die aus Holz geschnitzte Kanzel (Minbar), die kunstvoll gestaltet ist, zugeschrieben.

 

Zur Geschichte von Kairouan

An der Geschichte Tunesiens wirkten neben den Römern auch noch die Araber mit und gestalteten das Land somit nach ihren Vorstellungen. Somit ist Kairouan die einzige größere tunesische Stadt, die nicht auf die Antike, sondern auf die Araber zurückzuführen ist. Kairouan gilt weiters als Wiege des Islam. Die Legende besagt nämlich, dass hier das Feldlager (Kairouan) eines Kalifen gewesen sein soll. Mit Sicherheit ist jedoch lediglich die Geburtsstunde der Stadt auf das Jahr 671 zu datieren. 

Kurze Zeit nach der Errichtung des Feldlagers, genau genommen ein Jahr danach, wurde das erste Gebetshaus - die erste Moschee - errichtet, die jedoch über mehrere Jahrhunderte hinweg umgebaut und restauriert wurde. Zur Metropole des arabischen Nordafrikas wurde Kairouan im 9. Jahrhundert und prachtvolle Bauten sowie renommierte Hochschulen wurden erbaut. Zwar verlor Kairouan die politische und ökonomische Vorherrschaft im Laufe der Zeit, in geistig-religiöser Hinsicht behielt es seine wichtige Stellung jedoch bis in die Gegenwart. 

Das Herz von Kairouan, die Medina, blieb fast unversehrt. Durch die weitläufigen Souks spiegelt diese Medina wahrscheinlich die historische Vergangenheit der Stadt am eindrucksvollsten wider. Umschlossen von der Stadtmauer beherbergt sie arabisch-islamisch künstlerische Meisterwerke wie die älteste und bedeutendste Moschee Nordafrikas. Sie trägt den Namen Sidi Oqba-Moschee und gilt als Vorbild für die maurische Sakralarchitektur. 

Die Sidi Oqba Moschee

Sie ist das bedeutendste Bauwerk Kairouans. Sie vermittelt durch die festungsartigen dicken und mächtigen Mauern einen ehrerbietenden Eindruck. Weiters diente sie lange Zeit als Vorbild für viele auf dieses folgende Bauwerke. Das relativ schmucklose Minarett mit seinen 35 Metern Höhe gilt bis heute noch als das Wahrzeichen der Stadt. Der Gebetsraum hat eine Breit von 16 Metern, was damals schon als ziemlich beachtlich angesehen wurde. 

Die Moschee wurde in den darauffolgenden Jahren jedoch immer wieder umgebaut und vergrößert, sodass das Tor im östlichen Teil dem spanisch-maurischen Stil entspringt. Es wurde erst im Jahr 1224 erbaut. 17 mächtige Zedernholztore führen in den Gebetsraum mit einer Fläche von 3.200 m², der für Touristen jedoch nicht zugänglich ist. Die von 414 antiken Säulen getragene Halle ist in 17 Schiffe unterteilt. 

Ihre heutige Form erhielt die Moschee im Jahre 836 n. Chr., wobei die Außenmauern aus hellem Ziegelstein bestehen und von zehn Toren durchbrochen werden. Das massive dreistöckige Minarett aus dem 11. Jahrhundert ragt mit seinen 35 Metern stolz in die Höhe. Und der Gebetssaal beeindruckt neben den 414 Säulenauch noch mit den sechs Kuppeln, von denen er umspannt wird. 

Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten 

Die Barbiermoschee ist ein weiteres interessantes Bauwerk aufgrund ihrer wunderschönen Fayence-Kacheln. Im Grunde ist sie eher eine Medressa - eine Koranschule - als eine Moschee. Sie wurde im Jahre 685 erbaut und auf den Namen Zaouia Sidi Sahab getauft. Daran schließt sich ein weiteres interessantes Gebäude, ein Mausoleum an, das man ebenfalls besichtigen sollte. 

Auch ein Abstecher zu den Wasserbassins der Aghlabiden aus dem 9. Jhdt. ist den Weg wert. Hier wurde einst das Wasser aus den Bergen gesammelt, um einen Süßwasserspeicher zu haben. Neben der bekannten Teppichknüpfereien zählt Kairouan seit 1988 zum UNESCO Weltkulturerbe. 

 

Klima Kairouan

Das Klima in dieser Stadt wird als Steppenklima bezeichnet. Das ganze Jahr über fallen kaum Niederschläge und es herrscht eine Durchschnittstemperatur von 18,8 Grad Celsius. Die Niederschläge eines ganzen Jahres belaufen sich auf 293 mm.